Er ist erst zur Hälfte vorbei, der April, aber er hat es in sich. So wechselhaft wie das Wetter sind meine Gefühle. Heftige Emotionen, Trauer, Schmerz und Tränen einerseits, Aufgeregtheit, freudige Erwartung und kreative Phasen und Pläne andererseits.
Meine Teilnahme an der Gemeinschaftslesung am 5. April in der Paracelsus-Buchhandlung zur Vorstellung der „Lyrischen Hefte“ sagte ich kurzfristig ab, da mein Freund und Lebensmensch im Sterben lag. Zwei Tage später, am 7. April, verlor er den Kampf gegen den Krebs. Eine Art Nachruf findest du auf meinem Taxi-Blog Gedanken in Fahrt. Ich bin unendlich traurig, aber das Leben geht weiter. Muss weitergehen. Das hätte auch Gregor so gewollt.
Du bist gegangen.
Ich lass’ ein Licht an für dich
in meinem Herzen.
Das dichte Programm der vergangenen Woche (neben meinem Taxi-Alltag) lenkte mich wenigstens stundenweise von meiner Trauer ab.
Am 8. April durfte ich im Literaturhaus Salzburg vor dem Plenum der Salzburger Autor*innengruppe einige meiner Texte lesen. Ich war nicht nur aufgeregt, ich fühlte mich auf Grund meiner persönlichen Situation ziemlich neben der Spur. Ob es aufgefallen war? Wohl nicht oder zumindest nicht allzu sehr (den Notfalltropfen sei es gedankt), denn meine Aufnahme in die SAG wurde einen Tag später bestätigt. Ich freue mich sehr darüber!

Am 12. April war ich eingeladen, im Rahmen der Ausstellung „100 x 100: Kleines Format, ganz groß“ in der Berchtoldvilla als Lyrikerin und Haiku-Liebhaberin Interessierte zu animieren, flüchtige Augenblicke festzuhalten. Poesie in drei Zeilen mit insgesamt 17 Silben, auf das Wesentliche reduziert. Das ist der Reiz des Haiku, der kürzesten Form des lyrischen Ausdrucks. Sprudelnde Gedanken, anregende Gespräche, spannende Betrachtungen und eine für mich interessante Erfahrung als Kursleiterin, das war der Samstag. Es wird nicht der letzte Workshop gewesen sein; Andrea Lacher-Bryk und ich haben einiges vor.
Tipp: Die Ausstellung in der Berchtoldvilla ist noch bis 24. April zu besichtigen. Unglaublich, wie unterschiedlich die Künstlerinnen und Künstler mit der Vorgabe „100 x 100“ umgegangen sind und welche Mini-Kunstwerke entstanden sind. Auch der Preis bleibt im 100er-Rahmen; jedes kleine Bild im Format 100 x 100 kostet € 100,00 (die dreidimensionalen Objekte sind etwas teurer) — vielleicht magst du ja eine dieser Winzigkeiten erwerben? Ich hab’ mich für das Bild „Kotare“ von Brenda Moir entschieden. Oder hat sich der wunderschöne Eisvogel der neuseeländischen Künstlerin mich ausgesucht? Nach dem Ende der Ausstellung darf er zu mir fliegen.
Pläne gibt’s auch für meine Lesungen. Zwei Termine verrate ich dir schon vorab; safe the date(s):
Am 23. Mai (Freitag) um 18:30 Uhr lese ich im Mesnerhaus Liefering, am 14. Juni (Samstag) um 12:30 Uhr in der Salzburger Paracelsus-Buchhandlung. Das Motto lautet „Lyrische Texte & sphärische Klänge“. Sabine Kaubisch übernimmt den musikalischen Part unserer Gemeinschaftsveranstaltung und entlockt ihren Handpans die Töne, die meine Worte begleiten. Zauberhafte Klänge, meditativ und entspannend!
Genauere Information zu den geplanten Lesungen sowie die weiteren Termine gebe ich in Kürze hier und auf meiner Facebook-Seite
www.facebook.com/Wortmalerin.at bekannt, ebenso die Workshop-Termine. Bleib neugierig …
Frohe Ostern und bis zum nächsten Mal!
Deine Gudrun Winklhofer
